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VäterKarenz und MütterKarrieren im europäischen Vergleich

"Was lockt die neuen Väter an den Herd?"


Wien, 20.03.2006. 80% der isländischen Männer gehen in Karenz. In Österreich sind es knapp über 3%. Ein Grund für die hohe Väterkarenzquote in Island ist eine gesetzliche Regelung, die den Eltern 3 Monate Karenzzeit abzieht, wenn der Vater nicht in Karenz geht. Weiters ist Karenz in Island leistbarer, denn sie beträgt rund 80% des letzten Verdienstes.

"Väter übernehmen auch nach der Zeit mit den Kindern mehr Verantwortung und tragen so aktiv zur Gleichstellung bei", so der isländische Experte, der im Rahmen der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft karenz und karriere zu Gast in Wien ist.

Zum Hintergrund

Das abz.austria arbeitet seit 14 Jahren unter dem Motto: Chancen für Frauen-Chancen der Wirtschaft an der Erreichung des Ziels: Erhöhung der Erwerbstätigkeit und Stützung bzw. Förderung von Frauen- bzw. Mütterkarrieren.

Im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft "karenz und karriere - unternehmen aktive karenz für mütter und väter" - die das abz.austria gemeinsam mit 14 Organisationen und dem WAFF ins Leben gerufen haben - geht es seit Sommer 2005 darum, das Vereinbarkeitsthema von der individuellen Ebene auf die Strukturebene zu bringen.

Zu den Fakten

"Derzeit sind Kinder eine Störung für Karriereverläufe und verursachen Phänomene wie Einkommensschere, Gläserne Decke und Karriereknick nach Eltern- bzw. Mutterschaft", so Manuela Vollmann vom abz.austria. "Uns geht es darum die Faktoren, die Mütterkarrieren fördern, hervor zu streichen". Dabei sollen fürs erste kulturelle Faktoren wie Haltungen, Werte, Traditionen beiseite bleiben. "Ich befasse mich heute z.B. nicht damit, ob es in Österreich von den Rollenzuschreibungen her möglich ist, Kinder ab 1 Jahr in außerhäusliche Betreuung zu geben oder nicht," meint Vollmann, "statt dessen geht es um die Fakten, die es in anderen Ländern selbstverständlich machen, dass das Phänomen Hausfrau im Aussterben begriffen ist, wie z.B. in Schweden".

Ein Teilprojekt von karenz und karriere präsentierte heute auch einen Bericht über "Strukturelle Rahmenbedingungen aktiver Vaterschaft in Österreich". Elli Scambor, Mitarbeiterin der Forschungsstelle Männerberatung Graz, und Markus Fasshauer von den Österreichischen Kinderfreunden fassen darin zusammen, dass "seit der Einführung der neuen Karenz- und Kindergeldbezugsregelung bei Eltern oft Unklarheiten herrschen. Zu lange Karenzzeiten und zu geringe, fixe Geldleistungen sind weitere Hürden für Väter, sich zu diesem Schritt zu entscheiden", so die AutorInnen der Recherche.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung ist für den waff ein wichtiges Thema. "Wenn mehr Männer in Karenz gehen, wird die Kinderbetreuung durch beide Eltern stärker zur sozialen Norm. Männer und Frauen sollen in Karenz gehen können, ohne dass sie einen Karriereknick erleiden", meint Arthur Forstner, Prokurist der waff PM GesmbH, als finanzverantwortlicher Partner im Projekt karenz und karriere.

Worum geht es also bei Karenzmodellen, die Karriere im Sinne von beruflicher Entwicklung ermöglichen?

Im Vergleich zu Österreich zeigen Karenzsituationen in anderen Ländern, was karenz und karriere (un)möglich macht: Wie meist bei dem Thema ist Skandinavien voraus:

In Schweden etwa müssen Väter zumindest 2 Monate verpflichtend in Karenz gehen, sonst verfällt der volle Anspruch. In Norwegen können beide Elternteile nach der Geburt in Teilzeitkarenz gehen und sich somit bei vollem Gehalt die Kinderbetreuung täglich aufteilen.

Zusammengefasst geht es um

  • kurze Auszeiten: spricht Karenzzeiten von max. 1,5 Jahren pro Elternteil (z.B.: Schweden: 1 Jahr, Island: 9 Monate, davon 3 nur, wenn beide Elternteile in Karenz gehen)
  • finanzielle Anreize: das heißt am Einkommen orientiertes Karenzgeld (z.B.: Schweden: 80% des letzten Gehaltes)
  • das Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz ab einem möglichst frühen Zeitpunkt (wie z.B. in Schweden ab dem 1. Geburtstag des Kindes)
  • qualitativ hochwertige und "gegenderte" Kinderbetreuung: das heißt niedriger Betreuungsschlüssel, räumliche Faktoren, auf Gleichstellung orientierte Erziehungsmethoden (z.B.: in Frankreich scheint es vor allem das exzellent ausgebaute Kindergartenwesen der ecoles maternelles zu sein, das Müttern die Berufstätigkeit ermöglicht - und zusätzlich, seit Mitte der achtziger Jahre, ein umfangreiches Beihilfesystem für private Tagespflege.)
  • Väterkarenz (die in allen skandinavischen Ländern bereits zum guten Ton gehört, während in Frankreich mehr auf die außerhäusliche Kinderbetreuung und auf Au Pair Mädchen zurückgegriffen wird.)
  • Strukturen in Unternehmen, die frühzeitige Planung von Elternschaft und dadurch bedingtes Auszeitmanagement ermöglichen. Proaktive Unternehmen haben es bereits verstanden: Ein sinnvolles Auszeitenmanagement ist für ressourcenorientierte und zukunftsgerichtete Personalplanung unverzichtbar!

 

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