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Kind oder Karriere? diese Frage stellen sich viele. Hat diese Frage Berechtigung? Gibt es wirklich nur Kind ODER Karriere?

Mit dem EQUAL-Projekt karenz und karriere arbeiten 16 Organisationen daran, ein UND zwischen Karenz und Karriere möglich zu machen. Wir suchen nach Faktoren, die dafür förderlich sind und arbeiten an alternativen Lösungsansätzen und Modellen mit Karenzierten, Unternehmen und ArbeitsmarktexpertInnen.

Vor allem für Frauen stellt sich die Frage, ob beides möglich ist, allerdings immer noch.
Es fehlt an strukturellen Rahmenbedingungen wie: qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, Strukturen in Unternehmen für Personen mit Kinderbetreuungspflichten und einer adäquaten finanziellen Kompensation, um diese Möglichkeit auch für Männer attraktiver zu machen.
Vor allem die Arbeit mit den Unternehmen ist ein wesentlicher Faktor um das Bild der Auszeit als Karriereknick zu relativieren.

Welche Herausforderungen kommen auf werdende Eltern zu (in Bezug auf Job)?

Werdende Eltern stehen vor verschiedenen Herausforderungen in Bezug auf ihre Arbeitssituation: die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen geklärt werden, es muss entschieden werden wer wie lange eine Auszeit nimmt, Kinderbetreuung muss organisiert werden und vieles mehr. Außerdem muss die Entscheidung, wer wann wie lange in Karenz geht, in Hinblick auf Einkommen und eigene Position im Unternehmen getroffen werden. Dafür ist es wichtig, auch hier bereits den Wiedereinstieg nach der Karenz im Auge zu behalten.
Da kinderbezogene Auszeiten noch immer als Karrierehemmnis gesehen werden und bei mangelnder Sensibilität in Unternehmen auch einen Karriereknick bedeuten können, ist das immer wieder eine schwierige Entscheidung.
Einfacher wird sie, wenn es in Unternehmen klare Strukturen gibt, an denen sich die MitarbeiterInnen orientieren können und die als unterstützend erlebt werden.
Eltern stehen oft auch noch vor dem zusätzlichen Druck, sich mehr als andere als leistungsfähige, zuverlässige und engagierte MitarbeiterInnen beweisen zu müssen.

Welche Herausforderungen gibt es für ArbeitgeberInnen?

Ein sinnvolles Auszeitmanagement ist für ressourcenorientierte und zukunftsgerichtete Personalplanung unverzichtbar.
In Unternehmen wird die Ankündigung einer Schwangerschaft oder Karenz in vielen Fällen als Schock erlebt. Dabei ist dieses Ereignis viel weniger einschneidend und mit kurzfristigen Folgen versehen, als zum Beispiel eine Kündigung einer/s Mitarbeiterin/-s.
Tatsächlich sind Karenzen gut planbar und bringen einen Mehrwert für das gesamte Unternehmen, wenn einerseits mit Ausstiegen und Einstiegen flexibel umgegangen werden kann. Andererseits bedarf es einer sorgfältigen Planung von Jobsharing, Teilzeitwiedereinstieg oder anderen Möglichkeiten, um gute MitarbeiterInnen trotz Kind und Auszeit im Unternehmen zu halten.
Es ist allerdings nicht zu leugnen, dass Karenzplanung vor allem für kleine Unternehmen eine große Herausforderung darstellen kann, die auf den ersten Blick schwierig zu meistern scheint. In diesem Bereich arbeiten wir vor allem ab Herbst 2006 an Lösungsansätzen, in dem wir eine Entwicklungswerkstatt v. a. für Klein- und Mittelunternehmen zu diesem Thema anbieten werden.

Wie steht es um die Aufteilung Mütter und Väterkarenz in Österreich?

Darum steht es eben leider nicht so gut. Österreich zählt zu den europäischen Schlusslichtern in dieser Hinsicht. Nur 3,5 % der Männer nehmen diese Möglichkeit in Anspruch, was bedeutet, dass hauptsächlich Frauen auf die Berufstätigkeit verzichten und ihr berufliches Weiterkommen einem höheren Risiko aussetzen. Frauen sind dadurch auch stärker von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen als Männer.

Was wäre nötig, damit der Anteil der Väter in Karenz steigt?

Es sind mehrere Faktoren, die Frauen und Männer daran hindern, diese Verantwortung partnerschaftlich wahrzunehmen:  ein traditionelles Rollenverständnis, das sich trotz einem hohen Anteil erwerbstätiger Frauen nachhaltig hält, eine nicht zufrieden stellende Kinderbetreuungssituation, mangelndes Verständnis für Männer, die in Karenz gehen wollen, mangelnde finanzielle Kompensation und ungleiche Einkommenssituationen, die dazu führen dass dem Gehalt der Männer der Vorzug gegeben wird.
Nötig wären also strukturelle Veränderungen und eine finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung. Auf Seiten der Unternehmen ist ein strukturierter, aber auch flexiblerer und vorurteilsfreier Umgang mit Personalmanagement gefragt.

Die Hauptlast der Kinderbetreuung liegt ja nach wie vor bei den Frauen. Sie stehen auch meist vor der Frage: Karenz oder Karriere? Würde sich ein höherer Anteil der Väter in Karenz nicht auch positiv auf die gesamte Problematik auswirken?
Ja.

4 bis 6 Tipps wie man/frau Karenz und Karriere bestmöglich vereinen kann: (Vorbereitung, Antritt, reibungslosen Wiedereinstieg)

Für Unternehmen:

  1. Ein qualitativ hochwertiges Aus- und Wiedereinstiegsmanagement, das auch für andere Formen der Auszeit anwendbar ist, zahlt sich aus.
  2. Strukturierte Ausstiegsgespräche,
  3. kommunikative Anbindung von MitarbeiterInnen während der Karenz,
  4. die Überlegung alternativer Angebote für MitarbeiterInnen wie etwa Jobsharing auch in Führungspositionen und qualifizierte Teilzeit.
  5. Kinderbetreuungsangebote für MitarbeiterInnen mit Kindern
  6. Ein allgemein gutes Betriebsklima und Personalmanagement können langen Auszeiten entgegen wirken, da die Bindung der MitarbeiterInnen an das Unternehmen dadurch stärker wird.

Für Eltern:

  1. Kommunikation mit dem Arbeitgeber ist wichtig.
  2. In den meisten Fällen sind zu lange Karenzzeiten eher kontraproduktiv für den beruflichen Wiedereinstieg, schon alleine deshalb macht es Sinn, die Karenz zu teilen.
  3. Wenn strukturiertes Karenzmanagement fehlt, machen sie selbst Vorschläge und Angebote, wie etwa einen geringfügigen Einstieg schon während der Karenz
  4. Gute Absprache mit dem/r ParterIn über eine partnerschaftliche Aufgabenteilung, in der die Interessen beider möglichst gut zum Tragen kommen.

 

 

 

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